Der Preis der Beschwichtigung – Die Chance der „Dritten Option“ für den Iran
Die Geschichte hat oft bewiesen, dass der Preis für Illusionen in der Außenpolitik hoch sein kann – manchmal verheerend. Eine der markantesten Lehren aus dem 20. Jahrhundert ist das Scheitern der Appeasementpolitik des britischen Premierministers Neville Chamberlain gegenüber Adolf Hitler. Aus Angst vor einem Krieg opferte man Prinzipien, Bündnispartner – und am Ende den Frieden selbst. Winston Churchill warnte früh: „Man hatte die Wahl zwischen Krieg und Schande. Man hat die Schande gewählt – und wird den Krieg bekommen.“
Heute steht der Westen einer ähnlich gearteten Strategie gegenüber – diesmal im Umgang mit dem fundamentalistischen Regime im Iran. Auch hier wird gehofft, durch Beschwichtigung, diplomatische Angebote und wirtschaftliche Zugeständnisse ein destruktives System zu zähmen. Doch auch hier gilt: Ein totalitäres Regime, das nach innen mit Gewalt herrscht und nach außen Aggression exportiert, versteht Zugeständnisse nicht als Chance zur Reform, sondern als Einladung zur Eskalation.
Ein blutiger Befund: 44 Jahre systematischer Menschenrechtsverletzungen
Seit seiner Machtübernahme 1979 hat das Regime im Iran ein repressives System etabliert, das auf ideologischer Kontrolle, religiösem Totalitarismus und gewaltsamer Unterdrückung jeglicher Opposition basiert. Die Bilanz ist erschütternd:
- Zehntausende politische Gefangene wurden hingerichtet, gefoltert oder sind spurlos verschwunden.
- Frauen, Minderheiten und Andersdenkende stehen unter ständiger Repression.
- Das Massaker von 1988, bei dem auf direkten Befehl von Ayatollah Khomeini über 30.000 politische Gefangene – mehrheitlich Anhänger der MEK (Volksmojahedin) – binnen weniger Wochen hingerichtet wurden, ist eines der größten, bislang ungesühnten Verbrechen der Nachkriegszeit.
Bis heute wurden weder die Täter zur Rechenschaft gezogen noch wurde den Opfern Gerechtigkeit zuteil.
Der Preis der Beschwichtigung
Die Appeasementpolitik gegenüber dem Mullah-Regime hat auf tragische Weise versagt:
- Das Atomprogramm wurde trotz Abkommen (JCPOA) weitergeführt, teils im Geheimen ausgebaut.
- Das Regime unterstützt Terrorgruppen wie die Hisbollah, die Huthis und die Hamas – mit Geld, Waffen und Ausbildern.
- In Syrien, im Irak, im Libanon und seit dem 7. Oktober 2023 auch über diese Grenzen hinaus ist die blutige Handschrift Teherans sichtbar.
- Währenddessen wird jede Protestbewegung im Iran brutal niedergeschlagen – zuletzt während des Aufstands 2022, bei dem Hunderte getötet und Tausende verhaftet wurden.
Und trotzdem zögert der Westen, die Lehren daraus zu ziehen. Das Ergebnis dieser Beschwichtigungspolitik: Eskalation durch Fehleinschätzung.
Die Dritte Option: Die Stimme des iranischen Volkes ernst nehmen
Zwischen militärischer Intervention und passiver Beschwichtigung gibt es einen dritten Weg – den einzig legitimen und nachhaltigen:
Die Unterstützung des iranischen Volkes und seines organisierten Widerstands für einen Regimewechsel.
Dieses Konzept – die „Dritte Option“ – wurde von Maryam Rajavi, der Präsidentin des Nationalen Widerstandsrats Iran (NWRI), formuliert. Es basiert auf dem Prinzip:
„Weder Krieg noch Beschwichtigung – sondern Wandel durch das Volk selbst.“
Frau Rajavi hat mit ihrem 10-Punkte-Plan eine demokratische Vision für einen zukünftigen freien Iran vorgestellt:
Ein säkularer und atomwaffenfreier Staat, Gewaltenteilung, unabhängige Justiz, Gleichstellung der Geschlechter, Abschaffung der Todesstrafe, Meinungsfreiheit, Parteienpluralismus und Gerechtigkeit für die Opfer.
Warum der Westen jetzt umdenken muss
Die gegenwärtige Appeasementpolitik gefährdet nicht nur das iranische Volk, sondern auch die internationale Stabilität. Sie stützt ein Regime, das wiederholt bewiesen hat, dass es nicht reformierbar ist. Wer – wie Churchill damals – den Mut aufbringt, die Realität klar zu benennen, muss heute sagen:
- Dieses Regime ist nicht Teil der Lösung, sondern das Herz des Problems.
- Stabilität in der Region ist nur mit einem neuen Iran möglich – frei, demokratisch, säkular.
- Die iranische Bevölkerung hat ihren politischen Willen klar artikuliert: keine Diktatur – weder religiös noch monarchisch.
- Der Widerstand ist organisiert, strukturiert und weltweit vernetzt – er verdient politische Anerkennung, nicht Ignoranz.
Aus der Geschichte lernen – für Gerechtigkeit und Freiheit im Iran
Churchills Kritik an der Appeasementpolitik war keine Kriegstreiberei, sondern der Ruf nach Klarheit, Moral und Entschlossenheit. Diese Haltung braucht es auch heute. Der Westen muss endlich die Lehren von 1938 beherzigen und die Augen öffnen für die Realität von 2025.
Der Iran wird nicht durch Sanktionen allein befreit. Auch nicht durch Drohnen oder diplomatische Deals. Sondern durch das Volk – und durch eine klare, werteorientierte internationale Politik, die es unterstützt.
Die Dritte Option ist kein abstraktes Konzept, sondern eine politische und moralische Notwendigkeit.
Hossein Yaghobi
Politischer Aktivist und Publizist
29. Juni 2025 @ 18:21
Gibt es irgendjemanden, der noch nicht erkannt hat, wie kriminell und diktatorisch das Regime der Islamischen Republik Iran ist? Wenn man bedenkt, dass es für jeden klar und dringend ist, dass dieses Regime geändert werden muss und das Volk eine demokratische Regierung will?
29. Juni 2025 @ 19:23
„Nein zum Krieg und Nein zur Beschwichtigungspolitik gegenüber dem Regime im Iran. Unterstützung für die dritte Option von Frau Maryam Rajavi: demokratischer Wandel im Iran durch das iranische Volk und seinen organisierten Widerstand.“
29. Juni 2025 @ 20:53
Die Mudschaheddin sind das Herz der Nation.
29. Juni 2025 @ 22:26
Die Ära der Beschwichtigung gegenüber dem unmenschlichen Regime der Mullahs ist vorbei.
Es ist an der Zeit, dass die europäischen Regierungen und die USA den Widerstand des iranischen Volkes und die dritte Option unterstützen.
Keine Beschwichtigung, kein Krieg – der Sturz des Regimes durch das iranische Volk und seinen Widerstand!
30. Juni 2025 @ 08:17
Weder Krieg noch Beschwichtigung – der Sturz des Regimes durch das iranische Volk und den organisierten Widerstand.
Das Recht des iranischen Volkes auf legitime Selbstverteidigung muss anerkannt werden.
30. Juni 2025 @ 14:31
Ein kraftvoller und mutiger Appell für Klarheit und Prinzipien in der internationalen Politik.
Hossein Yaghobi bringt in diesem Beitrag eindrucksvoll auf den Punkt, wie gefährlich Beschwichtigungspolitik gegenüber totalitären Regimen ist – und warum gerade im Umgang mit dem iranischen Regime ein Umdenken dringend notwendig ist. Die historische Parallele zur Appeasementpolitik der 1930er Jahre ist nicht nur treffend, sondern mahnt zur Verantwortung. Besonders hervorzuheben ist der Fokus auf die „Dritte Option“: eine Alternative, die weder Krieg noch Passivität bedeutet, sondern auf die Kraft des iranischen Volkes setzt.
Die Vision eines freien, säkularen und demokratischen Iran, wie sie im 10-Punkte-Plan von Maryam Rajavi formuliert wurde, ist nicht nur realistisch, sondern auch moralisch geboten. Es ist an der Zeit, dass westliche Demokratien ihre Politik nicht länger von kurzfristigen Interessen, sondern von langfristigen Werten leiten lassen.
Ein wichtiger Beitrag, der Debatte anstößt, Orientierung gibt – und Hoffnung.