Irans strategische Agenda für die Verlängerung des Konflikts!
Nach einer Woche, die mit Propaganda und Kriegsrhetorik von der Seite der iranischen staatlichen und anderswo vom Iran abhängigen Medien angefüllt war, fand endlich die mit hohen Erwartungen versehene Rede des Hisbollah Chefs Hassan Nasrallah statt. In einer langgedehnten Ansprache, die mit leerem Säbelrasseln durchzogen war, gab Nasrallah die Direktiven seiner Herren in Teheran wieder und versuchte, eine Distanz der Hisbollah und des iranischen Regimes von dem laufenden Konflikt in Gaza herzustellen.
Während einige Beobachter einen Seufzer der Erleichterung ausgestoßen haben mögen und denken, dass die Eskalation des Konflikts hintangestellt worden ist, sahen die meisten darin ein Zeichen der Furcht und des strategischen Zurückruderns in Teheran. Um die Situation tiefgreifender zu verstehen, ist es wichtig, die Erklärungen des iranischen Regimes genauer zu untersuchen.

Paradoxer Weise bestehen die staatlichen Oberen des iranischen Staats einerseits auf dem Anspruch, sie unterstützten das, was sie „die Achse des Widerstands“ nennen, während sie sich andererseits von den Ereignissen in Gaza distanzieren. Der Oberste Führer Ali Khamenei wünscht ganz besonders, zu vermeiden, dass er verantwortlich gemacht wird für seine Gräueltaten. In Wahrheit spielt er ein Doppelspiel, bei dem ein Zustand aufrecht erhalten wird, der weder Krieg noch Frieden darstellt.
In Wirklichkeit haben die staatlichen Oberen im Iran niemals ihre Beteiligung an den gewaltsamen Konflikten von Milizen verheimlicht, die den ganzen Vorderen Orient verwüstet haben, womit sie den Rest der Welt vor tiefe sozio-ökonomische Herausforderungen stellen. Ihre Absicht besteht darin, die internationale Gemeinschaft dazu zu bringen, zu erkennen, dass Teheran die treibende Kraft hinter dem bildet, was sie die „strategische Tiefe“ ihres Regimes nennen.
https://x.com/iran_policy/status/1557282100113448961?s=20
Am 30. Oktober hat die Zeitung Kayhan unter dem Einfluss von Khameneis Büro ein Transkript veröffentlicht, das angeblich ein Frage und Antwort Treffen mit Studenten wiedergibt. Auf eine der Fragen erklärte Hossein Shariamadari: „Fragt mich nicht, wann die Islamische Republik in Gaza einmarschiert, sondern fragt mich eher, wann die Islamische Republik Gaza verlässt“. Er betonte: „Wir und die Widerstandskräfte, die sich jetzt in der ganzen islamischen Welt ausbreiten, bilden eine vollkommene Einheit. Sie sind wie wir und wir sind alle gleich mit denen in Gaza, im Libanon, im Jemen, im Irak und in Syrien. Wir haben den Schauplatz nicht verlassen und wir sind bereit, wenn nötig, zu intervenieren“.
Was jedoch einige Politiker als Stärke des Regimes wahrnehmen, ist in Wirklichkeit ein Punkt der Schwäche. Wenn das kriegslüsterne Regime eines aus dem achtjährigen Iran-Irak Krieg gelernt hat, so ist es das, dass ihm das ideologische Rüstzeug fehlt, um die Herzen und Hirne seines eigenen Volk zu gewinnen, zu schweigen von denen anderer Völker. Infolgedessen beutet es die Beschwerden in anderen Ländern aus und sät Zwietracht zwischen den politischen Fraktionen, um für sich selbst nicht das Gleichgewicht zu verlieren.
https://x.com/iran_policy/status/1715081631663345694?s=20
Wie Khamenei sehr genau weiß, mangelt es seinem Regime und den ausländischen Ablegern an Integrität, Motivation und Expertise, um eine Nation zu Frieden und Wohlstand zu führen. Seine Hauptbegabung liegt darin, die Konfrontation fortdauern zulassen. Diese Strategie dient als Mittel zum Ausbooten eines auswärtigen Feinds und benutzt das als Entschuldigung für seine Unfähigkeit und dem überdeutlichen Fehlen an Verdiensten beim Lösen von Problemen.
Eine oberflächliche Prüfung der derzeitigen Situation im Irak, im Libanon, in Gaza und im Jemen liefert schon ein klares Bild darüber, was die Organisationen repräsentieren, die mit dem iranischen Regime auf einer Linie sind. Unter der Kontrolle von Khameneis Regime werden Millionen Menschen nicht nur im Iran, sondern in der ganzen Region sehr wahrscheinlich keinen Wohlstand erlangen und sie werden ´verurteilt sein, in Armut zu leben bei beständig drohendem Konflikt.
Die einzig gangbare Option für den Vorderen Orient, einen dauernden Frieden für sich und die Welt zu bekommen, um den mittelalterlichen Extremismus im Gewand des Islam loszuwerden, ist es eben die Kraft zu unterstützen, die über das ideologische, strukturelle und strategische Fundament verfügt, um dieses Regime auf seinem eigenen Feld herauszufordern und in Teheran einen Wandel herbei zu führen.