Die dritte Lösung: Weder Krieg noch Beschwichtigung!
Ein grundlegender Ansatz für einen demokratischen Wandel im Iran
Im Verlauf der letzten vier Jahrzehnte hat sich das internationale Vorgehen gegenüber dem iranischen Regime im Wesentlichen auf zwei gescheiterte Wege reduziert: Krieg oder Beschwichtigung.
Diese schwankende, widersprüchliche und mitunter opportunistische Politik hat nicht nur die legitimen Forderungen des iranischen Volkes nach Freiheit und Demokratie ignoriert, sondern auch paradoxerweise zu einer Destabilisierung der Region und der Welt geführt.
In diesem Zusammenhang stellte Frau Maryam Rajavi, die gewählte Präsidentin des Nationalen Widerstandsrats Iran, bereits vor über zwanzig Jahren eine grundlegende und realistische Alternative vor: die Dritte Lösung – weder Krieg noch Beschwichtigung. Diese Position bekräftigte sie erneut in ihrer Rede am 18. Juni 2025 vor dem Europäischen Parlament in Straßburg.
Dieser Ansatz, der heute aktueller und unverzichtbarer denn je erscheint, basiert auf einem grundlegenden Wandel der Machtverhältnisse durch das iranische Volk selbst und einen organisierten, zivilen Widerstand.
Jüngste Entwicklungs- darunter direkte militärische Auseinandersetzungen zwischen Israel und dem iranischen Regime – unterstreichen umso mehr: Nur die dritte Lösung kann Krieg und Zerstörung in der Region verhindern.
Letzte Woche griff Israel iranische Nuklearanlagen und militärische Infrastruktur an, woraufhin das Regime mit einem direkten Raketenangriff auf israelisches Gebiet reagierte. Dieses militärische Tauziehen hat die Region gefährlich nahe an einen großflächigen Krieg gebracht. Dieser gefährliche Zustand war nicht zufällig, sondern das logische Ergebnis einer ein Jahrzehnt andauernden, fatalen Politik der Beschwichtigung seitens des Westens.
Jahrelang haben globale Mächte in der Illusion gelebt, das iranische Regime könne sich mit der Zeit moderat entwickeln, und dabei fundamentale Realitäten bewusst ausgeblendet. Das Atomabkommen von 2015 und die Freigabe von Milliarden blockierten iranischen Vermögenswerten verschafften dem Regime faktisch eine goldene Gelegenheit, sein Raketenprogramm voranzutreiben, seinen regionalen Einfluss auszubauen und sich der Schwelle zur Massenvernichtungswaffe zu nähern. Parallel dazu gingen Innenrepression, die Unterstützung pro-iranischer Milizen in Irak, Syrien, Jemen und Libanon sowie terroristische Aktivitäten in Europa weiter, ohne Unterbrechung.
Diese Realität verdeutlicht: Die fortgesetzte riskante Politik der Beschwichtigung und das Versäumnis, einen entschlossenen Kurs zur Unterstützung des iranischen Volkes und Widerstands einzuschlagen, haben das Regime erst in die Lage versetzt, zu einer realen und akuten Bedrohung für den Weltfrieden zu werden.
Die jüngste Positionierung der G7-Staats- und Regierungschefs beim Gipfeltreffen in Kanada, bei dem das iranische Regime erstmals ausdrücklich als „terroristisches Regime, Destabilisator der Region und Förderer islamistischen Fundamentalismus“ bezeichnet wurde, stellt einen entscheidenden Wendepunkt in der internationalen Politik dar, denn sie bestätigt offiziell die Warnungen, die der iranische Widerstand, und insbesondere Frau Rajavi, seit vier Jahrzehnten ausgesprochen haben.
Diese Erklärung, die zu Recht die vollständige Einstellung des iranischen Atomprogramms zur Herstellung von Kernwaffen und den Widerstand gegen seinen regionalen Einfluss fordert, wird – wenn sie ohne die Annahme der dritten Lösung und ohne die Unterstützung der demokratischen und organisierten Alternative bleibt – nur eine diplomatische Warnung bleiben, ohne Aussicht auf echten Wandel: nämlich den Sturz dieses kriminellen und menschenverachtenden Regimes.
Im Gegensatz zu den ineffektiven Optionen Krieg und Beschwichtigung basiert die dritte Lösung auf dem Rückhalt in der Bevölkerung und der Organisation des Widerstands vor Ort.
Die Organisation der Volksmojahedin Iran (POMI, persisch: Mojahedin-e Khalq – MEK) und der Nationale Widerstandsrat Iran (NWRI) stellen – mit über vier Jahrzehnten kontinuierlichen Widerstands gegen die religiös-fundamentalistische Diktatur und einem klaren Zehn-Punkte-Plan von Frau Rajavi – die einzige ernstzunehmende, legitime und demokratische Alternative dar, die das Mullah-Regime ersetzen kann.
Vor dem Hintergrund der Stabilisierung und dauerhaften Sicherung des Friedens in der Region muss die internationale Gemeinschaft unverzüglich:
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das Widerstandsrecht des iranischen Volkes anerkennen,
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die diplomatischen Beziehungen mit dem Regime abbrechen,
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die Revolutionsgarde (IRGC) und andere Sicherheitsorgane als terroristische Organisationen einstufen,
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sämtliche finanziellen und informationellen Netzwerke des Regimes in westlichen Ländern blockieren,
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und – am wichtigsten – ihre politische und rechtliche Unterstützung für den Nationalen Widerstandsrat offiziell erklären.
Abschließend bleibt festzuhalten: Die Politik der Beschwichtigung ist nicht nur gescheitert, sondern ein wesentlicher Treiber der gegenwärtigen Krise und der zunehmenden Bedrohung, die vom Weiterbestehen des Regimes ausgeht. Jetzt ist der Moment gekommen, in dem die internationale Gemeinschaft die dritte Lösung als einzige realistische, menschliche und dauerhafte Strategie akzeptiert, um den Wandel im Iran zu verwirklichen und Frieden sowie Stabilität in der Region zu sichern.
Die dritte Lösung ist kein politischer Leitspruch – sie ist ein strategischer, verantwortungsvoller und faktenbasierter Beitrag zum berechtigten Wunsch des iranischen Volkes, zum Schutz des Weltfriedens und zu einem entscheidenden Schritt hin zu einer freien, demokratischen und terrorfreien Zukunft im Nahen Osten.
Reza M. Rouchi
Gesellschaft von Deutsch-Iranern