Iran: 7000 von Hinrichtung bedroht – Jubel über tote Richter!
Mit einem seltenen und zugleich erschreckenden Eingeständnis hat Ahmad Bokhari, ein staatsnaher Soziologe, den wachsenden öffentlichen Zorn gegen das Kleriker Regime im Iran eingeräumt und zugleich enthüllt, dass mehr als 7000 Gefangene derzeit in der Todeszelle sind, viele in Einzelhaft.
„Schon in der Dämmerung morgen können manche von ihnen nicht mehr unter den Lebenden sein“, erklärte Bokhari am 26. Februar in einem Interview mit Didar [Begegnung] Nachrichten und hob den verbreiteten Gebrauch der Todesstrafe als Mittel der Repression hervor. Er legte auch offen, dass 54 politische Gefangene unter denen sind, die die Hinrichtung erwarten und betonte, dass jeder von ihnen mehr sei als eine Einzelperson: „Jeder von ihnen ist ein Aktivist, es wird also nicht immer nur irgendeine Einzelperson hingerichtet – es geht um eine soziale Botschaft, die viel Aufsehen erregt.

Allgemeine Befriedigung über den Tod von Henker-Richtern
Bokhari hat noch ein anderes überraschendes Eingeständnis gemacht, dass nämlich viele Iraner die Ermordung zweier Richter des Regimes, die für das Verhängen von Todesstrafen negative Berühmtheit erlangt haben, gefeiert haben. Im Januar drang ein Mann mit einem Gewehr in ein Gerichtsgebäude ein und tötete die Richter am Obersten Gericht Mohammadi Moghisheh und Ali Razini, die beide tief in der Hinrichtungsmaschinerie des Regimes verstrickt waren.
„Diese beiden Richter spielten eine große Rolle bei der Verurteilung zum Tode. Als die Menschen die Nachricht bekamen, waren sie geradezu erfreut. Ich habe mit einigen persönlich gesprochen und ihre direkte Reaktion war, dass sie sich glücklich zeigten – sie sagten; ‚das haben sie verdient‘“, offenbarte Bokhari.
Herr Bokhari betonte, dass die Tötung zweier Richter des Regimes als Einzelereignis erscheinen mag, dennoch lägen die tieferen Wurzeln in tiefsitzenden sozialen und wirtschaftlichen Ungerechtigkeiten: „Das war eine einzelne Tat, aber die Ursachen sind systemisch. Er muss ein schweres Gewicht an Ungerechtigkeit empfunden haben“, meinte er, ob nun finanziellen Druck oder eine breitere soziale Diskriminierung.
Er spekulierte außerdem, dass der Täter nicht nur aus persönlichem Ärger, sondern aus einem breiteren Solidaritätsgefühl gehandelt habe. „Geschah es aus bloßer Selbstbezogenheit oder aus einer Form von Altruismus? Das ist ein wichtigere Unterschied“, äußerte er und ergänzte, dass wahrscheinlich elende wirtschaftliche Umstände und eine erhöhte politische Aufmerksamkeit ein Rolle gespielt habe. „Wenn er gut ernährt und sicher gewesen wäre, hätte er so etwas wohl nicht getan. Aber die Menschen treffen solche Entscheidungen nicht, ohne zu wissen, was auf dem Spiel steht“.
Seine Äußerungen machen die Tiefe des Hasses auf den Justizapparat deutlich, der seit langem ein Pfeiler seiner Repression ist.
Die Eliten des Regimes haben sich von der Realität abgekoppelt
Bokhari hat sich auch über den Regimepräsidenten Masoud Pezeshkian lustig gemacht wegen seiner realitätsfremden Bemerkungen zur Zukunft des Landes.
„Peseshkian meint, dass ihr euch alles Mögliche über die Zukunft vorstellen könnt, dass es aber so kommen werde. Was für ein Unsinn! Entweder ist das nur leeres Gerede zum Stimmenfang oder es sind die Worte von jemandem, dessen Bauch voll ist und der keine Ahnung davon hat, was die Menschen durchmachen”, so Bokhari.
Seine Stellungnahme unterstreicht den vollkommen fehlenden Kontakt zwischen der herrschenden Elite des Iran und der Realität der wirtschaftlichen Not, der Repression und der immer tieferen sozialen Unruhe.
Figuren des Regimes fürchten eine soziale Explosion
Bokharis ehrliche Warnungen spiegeln eine breitere Furcht in dem Regime davor wieder, dass der zunehmende allgemeine Zorn sich in unkontrollierbaren Unruhen Luft machen könne. Seine Eingeständnis von Massenhinrichtungen, staatlicher Gewalt und die offen gezeigte Freude über den Tod zweier Henker stellt die Tiefe der Krise bloß, die das Regime ergreift.
Solche Warnungen sind jedoch keine Aufrufe zu einem Wechsel, sondern eher Versuche, das System zu bewahren, indem man die herrschende Elite über den wachsenden Zorn alarmiert. Die Fraktionen des Regimes mögen verschiedener Meinung über Taktiken sein, aber sie haben das gemeinsame Ziel, eine soziale Explosion, die sich am Horizont abzeichnet, zu verhindern.