Zunehmende Massenproteste und Streiks im Iran!
Am 29. Dezember kam es in mehreren Städten des Iran zu einer Welle von Protesten und Streiks. Die Bürger äußerten ihren Unmut über Inflation, hohe Preise und sich verschlechternde Lebensbedingungen. Kaufleute, Rentner und Arbeiter gingen auf die Straße und forderten Wirtschaftsreformen und Rechenschaftspflicht des iranischen Regimes.
Streiks auf Teherans Basaren und Märkten
Der Große Basar in Teheran wurde zum Brennpunkt der Proteste, als Händler aus verschiedenen Branchen – darunter Textil-, Schuh- und andere Waren – ihre Läden schlossen und sich Streiks anschlossen. Die Demonstranten skandierten Slogans wie „Habt keine Angst, schließt eure Läden!“ und „Basar mit Integrität, zeigt eure Unterstützung!“, um zur Beteiligung aufzurufen.
Die Streiks weiteten sich auf wichtige Märkte wie Mellat, Hamam Chal und Bagh-e Sepahsalar aus, wo die Händler auf Probleme wie explodierende Rohstoffpreise, mangelnde Liquidität und die Unfähigkeit, die Produktionsnachfrage zu decken, hinwiesen.
„Durch die steigenden Wechselkurse sind Rohstoffe unbezahlbar geworden und Werkstätten mussten schließen“, sagte ein Textilhändler. Der US-Dollar hat in den letzten Tagen die Marke von 81.000 Toman überschritten, was den wirtschaftlichen Druck noch verstärkt.
Landesweite Proteste von Rentnern und Arbeitern
Auch in Städten wie Ahvaz, Shush, Isfahan und Qaemshahr kam es zu Protesten , bei denen Rentner höhere Renten forderten, um den steigenden Lebenshaltungskosten Rechnung zu tragen. Parolen wie „Schluss mit der Kriegshetze, unsere Tische sind leer!“ und „Die Ungerechtigkeit ist unerträglich!“ hallten durch die Kundgebungen.
In Ilam im Westen des Iran protestierten Angestellte der Medizinischen Universität gegen schlechte Arbeitsbedingungen und verspätete Zahlungen. Arbeiter der Frico Cooking Oil Company in Sirjan protestierten gegen die Auszahlung von Löhnen und Versicherungsbeiträgen, die ihnen seit sechs Monaten nicht ausgezahlt wurden.
Auch Rentner aus der Stahl- und Bergbauindustrie in Isfahan und Mazandaran beteiligten sich an den Demonstrationen und forderten bessere Renten und Zugang zu wichtigen Dienstleistungen.
Wirtschaftskrise löst Unruhen aus
Die Proteste finden vor dem Hintergrund sich verschlechternder wirtschaftlicher Bedingungen statt, die durch eine rekordverdächtige Inflation und den Zusammenbruch der iranischen Währung verursacht werden. Der Preis für Goldmünzen stieg auf ein beispielloses Niveau, wobei der Preis der Emami-Münze 57 Millionen Toman überstieg.
Wirtschaftsexperten warnen, dass das Missmanagement des Regimes zu Hyperinflation und weiterer Destabilisierung führen könnte. „Der steigende Dollar wird sich bald auf andere wichtige Märkte auswirken und die Kaufkraft der Menschen noch weiter schrumpfen lassen“, sagte ein iranischer Wirtschaftsanalyst.
Reaktion der Regierung und Eskalation
Sicherheitskräfte wurden eingesetzt, um die Proteste in Teheran und anderen Städten zu überwachen, doch die Demonstranten blieben trotzig. Der Koordinierungsrat der Rentner kritisierte das Versäumnis des Regimes, auf die Forderungen einzugehen, und warf ihm vor, militärische und ideologische Projekte über das Wohl der Bürger zu stellen.
Die Frustration der Bevölkerung wird noch dadurch verstärkt, dass in den letzten zwei Jahren über 11.500 Gesundheitsarbeiter den Iran verlassen haben, weil sie schlechte Arbeitsbedingungen und niedrige Löhne beklagen. Dieser Exodus unterstreicht eine umfassendere Krise in wichtigen Sektoren wie dem Gesundheitswesen und der Bildung.
Eine wachsende Bewegung gegen das Regime
Die Unruhen sind ein Zeichen für die wachsende Unzufriedenheit der Iraner aus allen Gesellschaftsschichten, die sich über wirtschaftliche Not und systemische Korruption beschweren. Jüngste Aussagen von Kaufleuten und Arbeitern deuten auf eine immer tiefere Kluft zwischen Volk und Regime hin.
Angesichts der immer stärkeren Streiks und Proteste warnen Analysten, dass die Unfähigkeit der Regierung, diese Probleme zu lösen, zu noch größeren Unruhen führen und die Macht des iranischen Regimes weiter in Frage stellen könnte. Diese jüngste Protestwelle ist ein deutliches Beispiel für die sich verschärfenden wirtschaftlichen und sozialen Krisen im Iran, und die Bürger fordern immer lauter Veränderungen.